Nevermore by Kelly Creagh

Nevermore by Kelly Creagh

Autor:Kelly Creagh [Creagh, Kelly]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-02T22:00:00+00:00


Ulalume

Auf dem Fußboden lagen ausgebreitet ihre Sachen zum Arbeiten. Isobel und Varen hatten sich auf den weißen Teppich neben dem Bett gesetzt, die kleinen rot-weißen Behälter mit dem chinesischen Essen geöffnet und schoben sie nun zwischen sich hin und her - keiner von ihnen achtete darauf, wem welche Gabel gehörte.

Zunächst hatte Slipper ihnen vom Bett aus zugesehen und desinteressiert mit ihren kühlen Augen geblinzelt. Anscheinend hatte sie gewartet, bis die beiden vollkommen in ihre Arbeit vertieft waren. Nun glitt sie vom Bett herunter und breitete sich, nachdem sie sich demonstrativ gestreckt und ordentlich gegähnt hatte, auf den Arbeitsblättern aus. Laut schnurrend klopfte sie mit ihrem Schwanz auf den Boden.

Isobel und Varen hatten beschlossen, die Präsentation in drei Teile zu gliedern: Poes bekannteste Werke, sein Einfluss auf die moderne Literatur und nicht zuletzt die merkwürdigen Umstände, unter denen er gestorben war.

Sie nahmen sich eine Kategorie nach der anderen vor, gingen die Bücherstapel aus der Bibliothek durch und suchten die wichtigsten Informationen heraus. Isobel bestand darauf, alles auf nummerierte Karteikarten zu schreiben, damit wenigstens eine Sache ihre Handschrift trug. Nur für den Fall, dass Swanson einen Verdacht hegte. Varen hatte nichts dagegen und schien sogar zu genießen, die gefundenen Informationen laut zusammenzufassen. Er sprach so langsam, dass Isobel gut mitschreiben konnte. Auf diese Weise brauchten sie kaum mehr als eine Stunde, dann waren sie schon beim letzten Punkt angekommen Varen, der gerade durch eine Biografie mit gigantischem Umfang blätterte, wurde plötzlich still.

Isobel blickte von ihrer eigenen Lektüre auf und wackelte mit dem Stift, während sie darauf wartete, dass er weiter diktierte Aber Varen gab keinen Ton von sich. Sie schürzte die Lippen und klopfte sich nachdenklich mit dem Stift gegen das Kinn. Sie betrachtete die um sie herum ausgebreiteten Arbeitsblätter, Karteikarten und Plakatkartons und überlegte, ob sie Varen sagen sollte, was sie beschäftigte. Sie entschied sich, alle Bedenken über Bord zu werfen, ließ den Stift sinken und sprach es einfach aus.

»Ahm … glaubst du, dass unsere Präsentation zu, ich weiß nicht … ich meine, sie ist irgendwie langweilig, findest du nicht?«

Ohne von seinem Buch aufzusehen, antwortete er: »So knapp, wie wir dran sind, haben wir kaum eine andere Wahl, oder?«

Isobel nickte. Ihm war der Gedanke also auch schon durch den Kopf gegangen. Und sie wusste, dass er recht hatte. Aber auch wenn kein Ausweg in Sicht war, spukte in Isobels Kopf weiter die Frage herum, wie ihr Projekt wohl ausgesehen hätte, wenn sie von Anfang an bei der Sache gewesen wären. Doch auf der anderen Seite war sie nicht gerade ein Poe-Fan und es würde eine Riesenerleichterung sein, wenn sie das Ganze endlich hinter sich gebracht hatten. Na ja, zumindest das Projekt. Wenn es schon nicht zu mehr als zu einer schnöden Präsentation reichte, was auch immer sie heute Abend auf die Beine stellen würden, hoffentlich genug, um im Team bleiben zu können - zur Abwechslung mal wieder nur noch Cheerleaderin sein, wie schön!

Isobel seufzte. Sie schob ihre Karteikarten zwischen die Buchseiten klappte es zu und richtete ihre Aufmerksamkeit auf einen Stapel Ausdrucke aus dem Internet und den danebenliegenden Stapel Plakatkartons.



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